Polaroid-Manipulationen
Da die Entwicklerpaste im Film noch mehrere Minuten weich ist, hat man verschiedenste Möglichkeiten,
das sich entwickelnde Bild zu beeinflussen. Das hat mich schon immer fasziniert, da es vom Ergebnis
her auf eine Mischung aus Fotografie und Malerei hinausläuft und die fertiggestellten Polaroids
zwar Fotos sind, aber auch Unikate.
Bei der Springer-Serie handelt es sich um Vergrößerungen manipulierter Polaroids. Die Polaroids wurden
gescannt und vergrößert, digital ausgedruckt und dann laminiert und kaschiert auf Lentalight.



"Das Besondere an künstlerischen Polaroidmanipulationen ist, dass der Zeitverlauf sichtbar gemacht
wird. Und zwar, indem etwas eingegraben, eingekratzt wird in ein Foto, das sich von selbst entwickelt.
Wir greifen ein in einen technischen Prozess. Eine Spur wird eingegraben, die nur zu diesem Zeitpunkt
eingegraben werden kann, davor nicht und danach nicht, in einen Prozess des Abbildens, der, einmal
angestossen, von selbst abläuft. Nur in diesem Medium wird dieses Sichtbarmachen des Vergehens der
Zeit exemplarisch möglich. Dadurch führen uns die Polaroidmanipulationen etwas vor Augen, das wir
ständig erleben, das wir aber eigentlich nie dingfest machen können, nämlich das Vergehen der Zeit."

Barbara Reiter, Philosophin und Filmemacherin, 2004





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